Wenn der Flugzeuglärm nicht die Trommelfelle der Bürger eines Frankfurter Vorortes erschüttert hätte, wäre all das nicht passiert. Aber Herr Semmelkorn begibt sich auf Geschäftsreise, mutiert zum bösartigen Halloweengeist und lässt einen Riesenflieger am Matterhornfelsen zerschellen. Daraufhin macht sich Knottke, ein Freund der Familie, an dessen Ehefrau heran, doch er hat Pech, weil der Geist des Verschiedenen Wind davon bekommt. Eine Frau quält sich, weil sie einen Mann liebt und sie weiß nicht, dass auch er sie liebt. Ein anderer Mann ist dankbar, weil seine Frau ihn umgebracht hat, denn das Leben im Jenseits ist viel schöner. Nur seine Frau weiß nichts davon. In 26 Geschichten erzählt Martin Stauder von den Fallstricken der Liebe, wie der Tod in geradezu grotesker Manier Menschen aus dem Leben reißt und unbescholtene Menschen zu Mördern werden. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz. Es gibt unbeschwerte Geschichten wie die von der turbulenten Geburt eines Jungen, der das Licht der Welt früher erblickt als geplant, bis hin zu düsteren Ereignissen in einem abgelegenen Ort im Wilden Westen. Gerade der Facettenreichtum teils surreal anmutender Einfälle macht das Buch lesenswert.
